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Eine Hütte ohne fließendes Wasser. Dazu stundenlange Kälte, bis der Ofen warm wird. Und vor allem: ein berühmt berüchtigter Anstieg um überhaupt zur Hütte zu kommen, samt Gepäck und Lebensmittel. Das war das was wir (fünf Mädels Jahrgang 97-99) im Voraus erzählt bekamen. So abgeschreckt, aber auf so ziemlich alles vorbereitet, ging es am Freitag den 21.02. kurz nach 15.00 Uhr für uns zum ersten Mal zur Wochenend-Skiausfahrt am die Golm, begleitet von unserem Vorstand Hartmut und unserem Trainer Björn.

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Dort angekommen, nach 4 Stunden Fahrt, durften wir dann auch gleich die Lebensmittel auf unsere Rucksäcke verteilen. Doch bevor es wirklich los ging stand erst mal die traditionelle Einkehr ins Gasthaus Montabella an, um das erste, bei weitem nicht letzte, Getränk und eine Tafel Schokolade zu uns zu nehmen. So gestärkt nahmen wir die knapp 2 Kilometer und 300 Höhenmeter zur Hütte hinauf in Anlauf, dank leichtem Schneefall schon eingestimmt auf das kommende Wochenende. Nach einer guten ¾ Stunde waren wir gegen 21 Uhr endlich oben, doch anstatt unseren Füßen eine Pause zu gönnen mussten drei von uns Mädels und Björn noch einmal hinaus, um im Tiefschnee zum Brunnen zu stapfen und Wasser fürs Kochen, Trinken, Spülen, etc. zu holen. Nachdem auch das erledigt war konnten wir endlich unsere Beine auf die Radiatoren legen und auf Nudeln mit Tomatensoße warten. Dank eines im Sommer umgebauten Ofen dauerte es nicht mal die prophezeiten fünf Stunden sondern nur knapp eine Stunde bis es warm wurde. Nach dem Essen und spülen spielten wir noch eine Runde Mäxle und vertilgten ein paar Snacks, bevor sich schließlich alle in ihre Schlafsäcke verkrochen.

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Am nächsten morgen um 8 hieß es dann schon wieder aufstehen fürs Frühstück und gegen 10 Uhr waren alle wieder bereit ins Tal zu laufen. Doch obwohl das Wetter uns gut gesinnt war und die Sonne vom blauen Himmel strahlte waren wir erst mal geschockt. So steil war der Weg am Abend davor niemandem vorgekommen und wir waren uns einig: hätten wir gewusst was wir da hoch laufen wären wir nie hoch gekommen. Unten trennten wir uns schließlich, während die erfahrenen Skifahrer mit der Gondel nach oben fuhren nahmen die Skianfänger die Gondel nach unten zum Idiotenhügel. Gegen Mittag wollten wir uns wieder an der Talstation treffen um gemeinsam nach oben zu fahren. So der Plan, der allerdings nicht ganz aufging. Dank einer gebrochenen Bindung konnte sich Hartmut auf eine Stadtbesichtigung von Tschagguns begeben, auf der suche nach einem Skiverleih. Der Rest fuhr trotzdem nach oben um am Tellerlift weiter zu üben bzw. noch ein paar Pisten runter zu brettern. Nach einigen Stunden machten wir uns auf zur Mittelstation, wo wir Mädels in die Gasthütte einkehrten während Björn und Hartmut, der inzwischen wieder zu uns gestoßen war, die Pisten noch ein wenig unsicher machten. Ein Stück nach unten kommen mussten wir trotzdem noch, die einem mit der Gondel, die anderen per Ski (doch keineswegs langsamer)

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Von dort ging es wieder 2 km voller Anstrengung nach oben, einziger Lichtblick: Die Silber Medaille der Deutschen Biathleten in der Staffel und einer Packung Neapolitaner. Nachdem wir schon die steilsten Stücke geschafft hatten kam jedoch unser Retter: Daniel, der eine Gasthütte einige Hundert Meter unterhalb unserer Hütte betrieb nahm uns mit seinem Traktor ein Stück mit, zwar unter Protest der Trainer, aber das war uns reichlich egal. So ließen sich die letzten Meter auch noch gut zu Fuß laufen. Wir Mädels machten es uns in der Hütte bequem, quatschten, lernten und spielten, Björn und Hartmut kehrten währenddessen  bei eben genanntem Daniel ein. Als sie drei Stunden später gegen acht auftauchten, machten wir uns ans Essen, um danach ein weiteres Mal Karten zu spielen. Doch auch der beste Tag geht zu Ende und so sanken alle gegen halb Zwölf ermüdet in die Betten.

Neun Stunden später, nach dem Frühstück und dem ein oder anderen (Überraschungs-) Ei, mussten wir schon wieder packen und die Hütte fegen und putzen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge konnte dann wieder mit dem Abstieg samt Gepäck begonnen werden und um kurz vor 11 waren wir wieder am Auto, luden unser Gepäck ab, schnallten die Skier an und fuhren zur Station. Aufgrund eines vergessenen Helmes gab es noch eine extra Trainingseinheit. Nachdem wir wieder zusammengefunden hatten trennten sich unsere Wege bis zum Essen am mittag. Danach wurde noch bis drei gefahren, bevor es per Ski zum Auto ging und auch die Anfänger die Talabfahrt schafften. Das Auto wurde gepackt, das letztes Foto geschossen, bevor es nach Hause ging. Die Fahrt zog sich noch mal dank Stau gewaltig in die Länge, doch kurz vor 21 Uhr kamen wir wieder in Dagersheim an. Ohne größere Verletzungen und mit der einheitlichen Meinung: Das Wochenende war die lange Fahrt und den Aufstieg definitiv wert!!